Die Macht der Bilder III

Die Prozesse, die beim bildnerischen Gestalten stattfinden, sind für mich immer wieder umwerfend: Dass Klienten in ihren Bildern Lösungsansätze erkennen, und dass sie mit Hilfe von Kreide und Papier erleben können, was passiert, wenn sie neue Handlungsräume ausprobieren!

Eine Klientin stellte bildnerisch ihre Ressourcen dar. Sie fand, ihr Gemälde sähe aus wie ein Seerosenteich. Dann fiel ihr ein kleines Detail auf: An einer Stelle hatte sie den starken, grünen Rahmen, den sie ihrem Bild gegeben hatte, mit einem gelben „Splash“ gesprengt. Das gefiel ihr gut, weil sie beim Betrachten des Bildes spürte, wie sehr ihr Rahmen sie einengte.

Sie hatte Lust, herauszufinden, was passieren würde, wenn sie diese selbst gesetzten Grenzen auflösen würde. Beim Malen entstand so viel Energie und Freude, dass sie ihr Blatt sogar anstückeln musste, um neuen Platz zu haben. An der ursprünglichen Sprengungsstelle entstand eine „Superblume“, die nicht nur Verbindungen zu ihren bisher vereinzelten Seerosen schuf, sondern ein ganzes Blumenmeer erzeugte: mehr, bunter, variantenreicher.

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